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Bürgerinformationsveranstaltung in Strickherdicke

Am 21. Mai hatte Bürgermeisterin Sabina Müller die Dorfgemeinschaft des Ortsteils Strickherdicke zu einer Bürgerinformationsveranstaltung in bisher von der Freiwilligen Feuerwehr genutzten Räume an der alten Kreisstraße eingeladen.

Sie wurde begleitet vom Beigeordneten Günter Freck, dem neuen Fachbereichsleiter Bürgerservice, Ordnung und Soziales, Matthias Weischer, und Herrn M. Richter aus dem Fachbereich Bauen.


Zu den Teilnehmenden gehörten besorgte Bürgerinnen und Bürger, darunter Mitglieder des Vereins
WIR-FÜR-STRICKHERDICKE, außerdem Mitglieder des Patenschaftskreises für Flüchtlinge und einige interessierte Politiker. Zum Schutz vor dem angekündigten Regen stand man in dem Raum eng
zusammen. Die bereitgestellten ca. 40 Stühle reichten nicht aus.


Bürgermeisterin Sabina Müller begrüßte die Anwesenden und ging in einer kurzen Einleitung auf die
gemischte Nutzung dieses städtischen Gebäudes ein, in dem bereits in den 90iger Jahren
Spätaussiedler untergebracht wurden und, das seit 2015 in Teilen zur Unterbringung von geflüchteten
Familien mit kleinen Kindern dient. Danach gab sie das Wort an den Beigeordneten Günter Freck, in
dessen Zuständigkeitsbereich sowohl die Unterbringung von Geflüchteten, als auch der Fachbereich
Bauen fällt. Gemeinsam mit Herrn M. Richter stellte Herr Freck die Planungen zur Erweiterung der bestehenden Flüchtlingsunterkunft vor und warb für die angestrebte Aufstellung von Containern zur Schaffung von insgesamt 2 Wohneinheiten von je rund 46 qm mit 3 Schlafzimmern, Wohnraum mit Küchenzeile und einem Bad.


Im Anschluss wurden in vielen Wortmeldungen und Fragen die Ängste und die Besorgnis der
Anwohnerinnen und Anwohner deutlich, aber auch Unzufriedenheit und Unmut. Warum war man
nicht früher informiert worden? Der Beigeordnete erläuterte, dass die Stadtverwaltung ihrer
Verpflichtung nachkommt, die zugewiesenen Menschen mit Wohnraum zu versorgen. Die Fragen, ob
hier eine Erstaufnahmeeinrichtung geplant sei und, ob für die Aufstellung der Container Bäume gefällt
würden, wurden klar verneint. Die Frage danach, warum Strickherdicke ausgewählt worden sei, konnte
mit Hinweis auf das Unterbringungskonzept der Stadt Fröndenberg/Ruhr beantwortet werden. Dieses
sieht eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten an mehreren Standorten über das Stadtgebiet
verteilt vor, so dass auf diese Weise eine Konzentration vermieden wird. „Außerdem sei an diesem
Standort lediglich eine maßvolle Erweiterung der bereits bestehenden Unterkunft geplant,“ so Günter
Freck. Ergänzend wurde gefragt, ob nicht die Anmietung von Leerständen eine bessere Alternative sei.
Herr Freck entgegnete, dass diese Möglichkeiten ebenfalls geprüft würden, jedoch die baulichen
Anforderungen, z. B. beim Brandschutz, hohe Hürden darstellten und ein Umbau im Regelfall
erhebliche Mehrkosten verursacht.


Eine Antwort auf die Frage nach der späteren Belegung der Unterkunft war dagegen nicht so einfach
möglich: Mit der Schaffung zusätzlicher Unterbringungsmöglichkeiten folgt die Stadt
Fröndenberg/Ruhr der dringenden Aufforderung von Regierungspräsident Heinrich Böckelühr an die
Kommunen, sich auf einen eventuellen Anstieg der Flüchtlingszahlen vorzubereiten. Dafür stellt die
Bezirksregierung entsprechende finanzieller Mittel zur Verfügung, so dass der städtische Haushalt
nicht belastet wird.


Da es sich um eine rein vorsorgliche Maßnahme handelt, ist zurzeit keine Aussage darüber möglich,
wann bzw. welche Personengruppen hier eventuell untergebracht werden, aber dieser Standtort
wird aktuell gezielt für Familien mit kleinen Kindern genutzt. Diese Konzeption gilt auch weiterhin.
Teilweise wurden Fragen gestellt, die im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens vom Kreis Unna
geprüft werden, so z. B., ob die Gefahr der Überlastung des Abwasserkanals besteht oder, ob im Falle
eines Starkregens weniger Wasser auf dem Grundstück versickern kann. Andere Fragen drehten sich
um den konkreten Aufstellungsort der Wohneinheiten und einen möglichen Konflikt mit den
geplanten Aktivitäten der Dorfgemeinschaft auf diesem Gelände. Es konnte klargestellt werden, dass
die Wiese zwischen "Alte Kreisstraße" und dem ehem. FWGH als Aufstellungsort vorgesehen ist,
siehe Luftbild. Der Platz zwischen dem Bürgerraum (ehem. Feuerwehr) und dem Kinderspielplatz
wird nicht berührt.


Einerseits wurde bei den Anwesenden Verständnis für die Notwendigkeit der Unterbringung von
Geflüchteten gezeigt, andererseits kam aber deutlich die Befürchtung zum Ausdruck, dass Container
optisch stören, nicht ins Ortsbild passen würden. Zum Schluss der Veranstaltung wurde der Vorschlag
gemacht, doch lieber im Bestand die freien Räume der Feuerwehr zur Flüchtlingsunterkunft
umzubauen, als mobile Raumeinheiten aufzustellen. Dieser Vorschlag erhielt allgemeinen Beifall.
Außerdem wurde der Wunsch nach einer besseren Integration und einer festen Ansprechperson im
Rathaus für alle Anliegen und Fragen rund um Geflüchtete vorgetragen.


Bürgermeisterin Sabina Müller bedankte sich in ihrem Schlusswort für den offenen Austausch und
sagte zu, die vorgebrachten Anliegen mitzunehmen und die Planungen daraufhin noch einmal
überprüfen zu lassen.


Foto und Pläne: Stadt Fröndenberg Presse und Kommunikation

Containerfoto: Beispielbild der Herstellerfirma

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