Gemeinsam mit dem Beigeordneten Günter Freck, dem Fachbereichsleiter Bürgerservice, Ordnung und Soziales, Matthias Weischer, Katja Arens vom Kommunalen Integrationsmanagement des Kreises Unna (KIM) sowie Polizeihauptkommissar Markus Breuker und Polizeihauptkommissarin Claudia Preker, Bezirksbeamtin in Fröndenberg, war viel Fachkompetenz versammelt. Die Veranstaltung fand im Ratssaal im Stiftsgebäude statt und war gut besucht. Gekommen waren besorgte Bürgerinnen und Bürger, darunter Mitglieder des Vereins WIR-FÜR-STRICKHERDICKE, des Patenschaftskreises für Flüchtlinge und interessierte Politiker. Es entwickelte sich ein lebhafter Dialog, in dessen Verlauf viele Fragen gestellt und beantwortet werden konnten.
Bürgermeisterin Sabina Müller begrüßte die Anwesenden und ging kurz auf den Ausgangspunkt der Veranstaltung ein: „Am Schluss der ersten Veranstaltung wurde unter allgemeinem Beifall aus dem Plenum der Vorschlag gemacht, doch lieber die freien Räume der Feuerwehr im Bestand zur Flüchtlingsunterkunft umzubauen, als mobile Raumeinheiten aufzustellen. Diesen Wunsch und die anderen vorgebrachten Anliegen haben wir mitgenommen und die Planungen daraufhin noch einmal überprüft. Dabei sind verschiedenste Interessen miteinander in Einklang zu bringen: die der Anwohner, der Dorfgemeinschaft, die menschenwürdige Unterbringung von Geflüchteten. Dort, wo es möglich ist, kommen wir den Anwohnern gerne entgegen, z. B. erfolgt die Zufahrt jetzt über Alte Kreisstraße und nicht, wie in der ersten Planung vorgesehen, über Beisenbrauck. Auch die Pflege des Grundstücks wird verbessert.“
Es ist Aufgabe der Stadt, sich auf weitere Flüchtlingszuweisungen vorzubereiten. Dafür stellt die Bezirksregierung zweckgebundene finanzielle Mittel zur Verfügung, die die Kosten zu 100 % abdecken. Die Sperrung von Turnhallen soll dadurch vermieden werden.
Der Beigeordnete Günter Freck, in dessen Zuständigkeitsbereich sowohl die Unterbringung von Geflüchteten, als auch der Fachbereich Bauen fällt, ging näher auf die baulichen Fragen ein. Er erklärte, dass sich im sog. Bürgergemeinschaftsraum die Unterbringung von 2 Familien nicht darstellen lässt. Außerdem hat der Verein „WIR FÜR STRICKHERDICKE“ in einem offenen Brief deutlich gemacht hat, dass für seine Vision für eine lebendige Dorfgemeinschaft die Nutzung des Bürgerhauses von großer Bedeutung ist. Weitere Möglichkeiten im Bestand wurden ebenfalls geprüft: Die angeschlossene Wohnung ist aktuell vermietet und steht deshalb nicht zur Verfügung. Der Ankauf von anderen leerstehenden Immobilien wurde ebenso verworfen. Dafür waren hohe Umbaukosten, Brandschutzerfordernisse und erforderliche Entmietung ausschlaggebend.
Die Stadt Fröndenberg hält daher an einer Erweiterung der bestehenden Unterkunft fest. Aktuell stehen für Geflüchtete 5 Zimmer und ein Beratungsbüro zur Verfügung. Darin sind 4 Familien mit 2 – 5 Personen, insgesamt: 15 Personen, untergebracht. 1 Zimmer ist aktuell frei. Hinzukommen werden 2 mobile Wohneinheiten mit je 46 m² Wohnfläche für jeweils 1 Familie mit Kindern.
Die Fragen zur Entwässerung wurden noch einmal erläutert. Es wurde in Frage gestellt, ob sich das Vorhaben baurechtlich in die vorhandene Bebauung einfügt, § 34 BauGB. Dafür spricht, dass der Flächennutzungsplan an dieser Stelle Wohnfläche vorgibt. Herr Freck machte deutlich, dass das Vorhaben zur abschließenden Prüfung mit Stellung des Bauantrags dem Kreis Unna vorgelegt wird.
Katja Arens (KIM) (siehe https://www.kreis-unna.de/Gesellschaft/Migration/Integration/)
und Matthias Weischer gaben einen Einblick in die Integrationsarbeit und erklärten, dass die Stadt Fröndenberg in diesem Bereich eng mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammenarbeitet.
Zu Fragen der Sicherheit nahm Polizeihauptkommissar Markus Breuker, Leiter Bezirks- und Schwerpunktdienst Unna-Fröndenberg-Holzwickede, Stellung: „Es gibt hier in Fröndenberg keinen Schwerpunkt für Straftaten von Menschen mit Migrationshintergrund! Daher besteht kein Grund zur Sorge. Ihre Ängste und Sorgen sind verständlich und genau dafür ist unser Bezirksdienst vor Ort da. Sollten Sie in einer Situation dennoch einmal ein ungutes Bauchgefühl haben, melden Sie sich und wir werden mit Ihnen gemeinsam anlassbezogen eine Lösung finden!“ Außerdem berichtete er, dass die jungen Männer aus der Auflösung der Sammelunterkunft in Selm bereits zum 31.05.2024 in anderen Unterkünften untergebracht worden sein. Ein Anwohner bestätigte, dass es aktuell keine Probleme mit den Geflüchteten gibt.